Über uns & Foto Gallery
Schauen Sie sich den Ort, die Menschen und das Essen an …
Schauen Sie sich den Ort, die Menschen und das Essen an …
Wir stellen uns vor
Gemütliches beisammen sein und die Zeit geniessen, da sind Sie bei uns genau richtig. Die Genossenschaft zur Stube, ermöglicht es uns, in diesem wunderschönen Riegelhaus, im Zentrum des “Züri Wyland”, zu wirten.
Wie alles dazu gekommen ist …
Mit viel Freude und Engagement werden wir unser Bestes geben, ihre Erwartungen zu erfüllen.
Die Wyland Gastro GmbH wurde eigens für das Wirten in der Stube Marthalen gegründet.
Geschichtliches
Jedes Haus hat seine eigene Geschichte, gibt Auskunft über die Bewohner, über seine Entstehung oder frühere Nutzung.
Das Gemeindehaus zur Stube stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde als ländliches Rathaus zur Erledigung der politischen Geschäfte erstellt. Der öffentliche Bau galt lange Zeit als Ausdruck von Bürgerstolz und Wohlhaben. Vorsteher des Betriebes war der jeweilige Stubenknecht; er durfte sich einen Wirt halten. Sowohl Stube wie Metzg wurden als gemeindeeigene Betriebe gegen einen Zins an den Meistbietenden verpachtet. Das Haus hatte einerseits der Geselligkeit zu dienen, war aber auch Ort der Politik. Während die Gemeindeversammlungen bis zum heutigen Tag im Stubensaal stattfinden, werden die Sitzungen des Gemeinderates sowie die Wahlen und Abstimmungen seit 1976 im unteren Hirschen abgehalten.
Verfasst von Martin Lee
Stube
Ein blühendes Gemeinwesen zeige sich nicht zuletzt in einem beachtlichen Gebäude – so die landläufige Meinung. Die seit der Reformation selbstbewusst auftretenden Marthaler, die sich in den Auseinandersetzungen mit dem Kloster Rheinau eine tatkräftige Geschlossenheit zugelegt hatten, sahen das genau so und bekundeten es mit ihrer Stube als dem fassbaren Zeichen eines attraktiven Kollektivs. Ihr Gemeindehaus stellten sie auf, um sich hier zur «Gmaand» zu versammeln und die öffentliche Geselligkeit zu pflegen, wie das in städtischen Vorbildern und hablichen Dörfern der Fall war. Eine Fahne samt Wappen auf dem Giebel brachte zum Ausdruck: hier ist eine Gemeinde mit kraftvollem Gemeinsinn zuhause. Und dem zugehörigen Platz verleiht der Brunnen als ein kommunales Werk mit seiner Säule, der Doppelröhre, dem sechseckigem Becken das nötige stattliche Aussehen.
Auf der Stube fanden selbstverständlich politische Akte statt. So die denkwürdigen Gemeindeversammlungen, an denen 1754 der epochale Loskauf von Rheinau beredet, beschlossen und gefeiert wurde. Oder zur Zeit der helvetischen Revolution: «Am 7ten Februar 1798 abends um 6 Uhr haben wir vor unserem Gmeindhaus mit Solenitet [Feierlichkeit] den Freyheitsbaum unter Abfeurung des kleinen Geschützes und Absingung einiger Freyheitslieder errichtet.» (GAM IV B rn)
Das Haus als Stätte der Gemeindegeschichte erfüllte neben dem Zweck als Gemeinde-Versammlungsort und Trinkstube die verschiedensten Funktionen. Im Sitzungszimmer tagten Behörden und Kommissionen. 1845 bis 1873 war auf der Stube die Sekundarschule untergebracht. Während dreier Wochen hausten 1871 hier 150 internierte Bourbaki-Soldaten. Feuerwehrlokal und Postbüro samt Telegraphenstation installierte man gleichfalls im Gemeindehaus, wo sich bis 19ro auch die Arrestzelle befand- ein wahres Mehrzweck-Gebäude.
Als Ort von Geselligkeit war die Stube in Marthaler Biografien tief verankert. Hier fanden die fröhlichen Hochzeitsfeste statt. Hier traf man sich in Trauer zum Leidmahl nach der Abdankung in der Kirche. Hier wurde bei Abendunterhaltungen der Vereine im Saal «theäterlet», gefestet und getanzt. Jedenfalls wurde die Stube ein wahrer «Erinnerungsort», sowohl für das Kollektiv des Gemeinwesens wie für die Einwohner als Personen.
Wortgeschichtlich geht Stube zurück auf ahd.
Verfasst von Reinhard Nägeli, aus dem Buch “Marthaler und Elliker Flur-, Wald-, Orts- und Familiennamen”